Brachflächen-Exkursion „Brachen neu denken“
Diesmal führte uns die Brachflächen-Exkursion ins oberösterreichische Salzkammergut um über die Industriegeschichte Oberösterreichs zu lernen.

Am 12. Juni 2025 fand erstmals eine Brachflächen-Exkursion in Oberösterreich statt – organisiert durch die Business Upper Austria – auf Anregung des Brachflächen-Dialoges. Die Route führte in drei Stationen durch das oberösterreichische Salzkammergut.
1. Station - ehemaliges Solvay Areal in Ebensee.
Auf dem 18 Hektar großen Industriestandort wurde bis 2005 Soda hergestellt. Ein besonderes Merkmal des Standortes ist die eigene Eisenbahnanbindung. 2019 wurde der Standort von Martin Steinkogler - einem lokalen Akteur - übernommen und wird seitdem als Industrie- und Gewerbepark Ebensee entwickelt. Einige Ansiedlungen sind bereits gelungen.
2. Station - Alte Wagnerei in Gschwandt
Die nächste Station führte nach Gschwandt, unweit vom Traunsee zu einer ehemaligen Wagnerei. Das Areal ist rund 7.500 m² groß, wurde bis in die 1960er Jahre als Wagnerei betrieben und später als Tischlerei genutzt, die 2018 den Betrieb einstellte. Torsten Bammer erwarb das Areal und entwickelte es zu einem Unternehmens-Campus (Alte Wagnerei) mit rund 2.000 m² Gewerbefläche. Der Standort bietet Co-Working Arbeitsplätze, Büros, Seminarräume, sowie Werk und Lagerräume. Rund 50 Personen arbeiten an diesem Standort. Die Entwicklung erfolgte ressourcenschonend und mit hochwertiger Architektur.
Am selben Standort erfolgte ein Fachvortrag von Architekt Andreas Henter von TP3 Architekten zum Projekt: Wohnen im Baumwerk Freistadt - ein Projekt das 2025 den OÖ Holzbaupreis gewonnen hat.
3. Station ehemalige Sensenfabrik Redtenbacher in Scharnstein.
Das Areal ist rund 6 Hektar groß und beherbergte einst Europas größte Sensenfabrik. Besondere Merkmale sind hier die historischen Industriebauten und die Seitenstränge des Almflusses. Das Areal wurde von der Grüne Erde GmbH angekauft und soll zum Grüne Erde Campus für Wohnen, Lernen, Arbeiten und Tourismus entwickelt werden. Architekt Klaus Landerl vom Büro ARKFORM ZT GmbH gab einen fundierten Einblick in die Zukunftsvisionen für das Areal, mit Fokus auf den behutsamen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz und die langfristige Integration nachhaltiger Nutzungsformen.
Hinter allen Standorten stecken Kümmerer, die mit viel Energie und Geduld an einer Wiedernutzung der Standorte arbeiten. Ihnen allen gilt unser besonderer Dank für ihre Pionierarbeit.
Wir hoffen auf ein zahlreiches Encore in anderen Regionen und danken der Business Upper Austria und insbesondere Alexandra Prückl für die großartige Kuratierung der Exkursion. Die Exkursion war nicht nur inspirierend, sondern zeigte uns hautnah die zahlreichen Möglichkeiten, aber auch die enormen Hürden bei der Brachflächen-Entwicklung.